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„Politiker sollten härter gegen Temu vorgehen“

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Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert von der Politik ein strengeres Vorgehen gegenüber Billigmarktplätzen aus China, darunter auch Temu. Die Interessenvertretung setzt sich für eine Stärkung des Zolls ein und schlägt eine digitale Plattform vor, auf der jede Sendung registriert werden muss.

Laut HDE können Temu und ähnliche Plattformen relativ ungestört arbeiten, was zu unlauterem Wettbewerb führt. „Weder der europäische noch der deutsche Gesetzgeber sind in der Lage, ihre Vorschriften und Gesetze gegenüber chinesischen Unternehmen vollständig durchzusetzen“, sagte der stellvertretende HDE-Geschäftsführer Stephan Tromp der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

HDE weist auf die unzureichende Produktsicherheit der auf Temu gehandelten Elektrogeräte hin und eröffnete ein Büro in Dublin letzten Frühling. Ein weiteres großes Anliegen der Interessenvertretung ist der Handel mit gefälschten Waren.

Lieferkettengesetz

Der HDE weist zudem auf ungleiche Wettbewerbsbedingungen bei der Durchsetzung des deutschen Lieferkettengesetzes hin. Ziel dieser Regelung ist es, die Einhaltung der Menschenrechte bei Lieferanten sicherzustellen. „Die zuständige Bundesbehörde rührt keinen Finger, um die Auflagen für chinesische Unternehmen durchzusetzen – die auch an Endkunden verkaufen und damit im direkten Wettbewerb mit deutschen Händlern stehen“, fügte Tromp hinzu.

„Die Vollzugsbehörde rührt keinen Finger“

Der HDE stellt klar, dass er nicht will, dass Plattformen wie Temu vom deutschen Markt ausgeschlossen werden. „Wenn sich alle an die gleichen Regeln halten müssen, entsteht Wettbewerb zugunsten des Verbrauchers. Dann gewinnt die bessere Lösung.“

Zoll und eine digitale Plattform

HDE Anrufe zur Stärkung des Zolls, der für die Paketabwicklung zuständig ist. „Der Zoll ist mit der enormen Menge einfach überfordert“, sagt Tromp. Auch eine digitale Plattform, auf der jede Sendung registriert werden muss, könnte seiner Meinung nach ein guter Ansatzpunkt sein. Eine Vorregistrierung würde es erleichtern, Pakete von Händlern zu überprüfen, die sich nicht an die Regeln halten.

Temu in Europa

Temu, unterstützt vom chinesischen Technologieriesen und Pinduoduo-Eigentümer PDD Holdings, gelangte im vergangenen Frühjahr nach Europa. In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, war sie im vergangenen Jahr die am häufigsten heruntergeladene Shopping-App. Temu, das selbst keine Produkte verkauft, gab kürzlich bekannt, dass es seinen Marktplatz im März für Verkäufer aus den USA öffnen wird. Kurz darauf wird es auch hinzugefügt Europäische Verkäufer. Unterdessen arbeitet Temu an der Erweiterung Europäisches Liefernetzwerk.

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