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„Neues Zollgesetz behindert Schweizer Paketzustellung“

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Die Zollgesetzgebung in der Schweiz wird grundlegend überarbeitet. Die vom Nationalrat beschlossene Gesetzesänderung könnte erhebliche Auswirkungen auf die Paketzustellung in der Schweiz haben. Kritiker gehen davon aus, dass es langsamer, komplizierter und teurer wird.

Das neue Gesetz, das von einigen Schweizer Politikern als „Monster“ bezeichnet wird, sieht vor, dass Importeure und Exporteure selbst entscheiden können, wer für die Zollabfertigung von Paketen verantwortlich ist. Sie können die Freigabe entweder selbst durchführen oder sie an Verbraucher delegieren.

Zusätzliche Arbeit

Im letzteren Fall müssten Online-Käufer zusätzliche Dokumente vorlegen, um ein Paket zu erhalten, beispielsweise von Marktführer ZalandoB. Sendungsverfolgungsnummer, Zollreferenz, Sendungsgewicht, Informationen zum Inhalt und eine Kopie der Rechnung. Außerdem müssen Zustellunternehmen zusätzliche Aufgaben bei der Sortierung und Lagerung von Paketen übernehmen, was unweigerlich zu erheblichen Verzögerungen führt. Nach dem neuen Gesetz dürfen sie die Mehrkosten nicht auf den Kunden umlegen.

Bedenken

Gegner der Gesetzesänderung, darunter die Post und verschiedene Politiker, befürchten Verzögerungen bei der Paketzustellung Schweizer E-Commerce kann sich über mehrere Tage erstrecken. Sie argumentieren außerdem, dass die neuen Zollregeln die Bürokratie nicht wie beabsichtigt reduzieren, sondern eher erhöhen werden. Speditionen und andere Logistikunternehmen sind derweil besorgt über die praktische Umsetzbarkeit der Gesetzesänderung und befürchten zusätzlichen Verwaltungsaufwand und Doppelarbeit.

Logistikunternehmen befürchten Mehrbelastungen und Doppelarbeit.

Finanzministerin Karin Keller-Sutter warnt vor den Folgen zur Umsetzung des neuen Zollgesetzes: „Der Warenfluss könnte zum Erliegen kommen, weil Pakete zwischengelagert werden müssten, bis klar ist, wer die Waren verzollt.“

Standerat

Nachdem die Gesetzesänderung im Nationalrat mit großer Mehrheit angenommen wurde, setzen Kritiker nun ihre Hoffnungen auf den Ständerat, die andere Kammer des Schweizer Bundesparlaments. Es kann sein, dass die Angelegenheit erneut geprüft wird, bevor die Gesetzesänderung endgültig in Kraft tritt.

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